Max Frisch
*15. Mai 1911 Zrich
+4. April 1991 Zrich
Dramatiker und Erzhler. Pazifist, Gegner smtlicher Nationalismen. Neben Drrenmatt der bedeutendste Schweizer Schriftsteller des 20. Jhs.; trug entscheidend dazu bei, dass die deutschsprachige Literatur nach dem 2. Weltkrieg wieder zu internationalem Ansehen kam; bersetzungen in alle Kultursprachen; viele seiner Werke sind fester Bestandteil der Schullehrplne.
Grundthema der Romane: Problem der persnlichen Identitt (brgerlicher Intellektueller) in einer unpersnlichen, konformistischen und uniformen Welt; variierte Einzelthemen: Ehe, Tod, Kunst, Missvergngen an brgerl. Lebensverhltnissen. Politische Motive in den Dramen.
BIOGRAFIE:
1924-30 Kantonales Realgymnasium Zrich
1930-34 Studium der Germanistik an der Universitt Zrich; abgebrochen
seit 1931 freier Mitarbeiter u.a. bei der Neuen Zrcher Zeitung
1936-41 Architekturstudium an der Eidgenssischen Technischen Hochschule Zrich; Diplom
1939-45 Miltrdienst als Kanonier
1946 Reisen ins zerstrte Nachkriegseuropa: Deutschland, Italien, Frankreich
1948 Reisen nach Prag, Berlin, Warschau; Begegnung mit Brecht in Zrich
1951-52 Aufenthalt in den USA und Mexiko (Rockefeller-Stipendium)
1954 literarischer Durchbruch (Stiller); Auflsung des Architekturbros, freier Schriftsteller; hufiger Wechsel des Wohnsitzes: Mnnedorf, Rom, Berzona/Tessin, Berlin, New York, Zrich
1956 Reise in die USA, nach Mexiko und Kuba
1957 Reise in die arabischen Staaten
1965 Reise nach Israel 1966 1. Reise in die UdSSR, Polen
1969 Aufenthalt in Japan
1970 Aufenthalt in den USA
1980 Grndung der Max-Frisch-Stiftung
WERKE:
a) Romane
Jrg Reinhart. Eine sommerliche Schicksalsfahrt 1943 Jadore ce qui me brûle oder Die Schwierigen (1957 Neuausg. ohne den ersten Teil "Reinhart") 1954 Stiller 1957 Homo faber. Ein Bericht 1964 Mein Name sei Gantenbein
b) Erzahlungen
Antwort aus der Stille. Eine Erzhlung aus den Bergen 1945 Bin oder Die Reise nach Peking 1961 Erzhlungen des Ludwig Anatol Stiller 1971 Wilhelm Tell fr die Schule 1972 Glck 1974 Dienstbchlein 1975 Montauk 1978 Der Traum des Apothekers von Locarno. Erzhlungen aus dem Tagebuch 1966-1971 1979 Der Mensch erscheint im Holozn 1982 Blaubart
c) Dramen
Santa Cruz. Eine Romanze 1946 (1945 e, a Zrich) Nun singen sie wieder. Versuch eines Requiems 1947 (1946 e, a Zrich) Die Chinesische Mauer. Eine Farce (2. Fassung: 1955 a Berlin; 3. Fassung [Version fr Paris] 1972 a Paris) 1949 (a Zrich; 1948 e) Als der Krieg zu Ende war (2. Fassung 1962, ohne 3. Akt) 1951 (a Zrich) Graf derland. Ein Spiel in zehn Bildern (2. Fassung 1956 a Frankfurt; 3. endgltige Fassung 1961 a Berlin) 1953 (a Zrich/Berlin; 1952 e) Don Juan oder Die Liebe zur Geometrie. Komdie in fnf Akten (2. Fassung 1962) 1958 (a Zrich) Biedermann und die Brandstifter. Ein Lehrstck ohne Lehre (ab 1973 ohne "Nachspiel") 1958 (a Zrich) Die groe Wut des Philipp Hotz. Sketch 1961 (a Zrich) Andorra. Stck in zwlf Bildern 1967 (1968 a Zrich) Biografie: Ein Spiel (2. Fassung 1984) 1978 Triptychon. Drei szenische Bilder (2. Fassung 1980)
Ehrungen:
1958 Georg-Bchner-PreisLiteraturpreis der Stadt Zrich
1962Ehrendoktor der Philipps-Universitt Marburg
Groer Kunstpreis der Stadt Dsseldorf
1976 Friedenspreis des deutschen Buchhandels
1980 Ehrendoktor des Bard College, USA
1982 Ehrendoktor der City University of New York
1987 Ehrendoktor der Technischen Universitt Berlin
1989 Heinrich-Heine-Preis der Stadt Dsseldorf