Rauchen vor dem 15. Lebensjahr schdigt DNA nachhaltig
Boston. Wer in seiner Jugend raucht, schdigt die Lungen nachhaltig auch wenn er sich spter zum Nichtraucher bekehrt. Dies belegt eine Studie, die an 143 Patienten mit Lungenkrebs am Massachusetts General Hospital vorgenommen wurde. Die Wissenschaftler bestimmten die Anzahl von DNA-Addukten im gesunden Lungengewebe und in Blutzellen als "Dosimeter" fr die Schdigung, die das Rauchen herbeigefhrt hatte ( J Natl Cancer Inst, 91, 1999, 614).
Bei den 78 ehemaligen Rauchern der Studie erwies sich das Alter, in dem sie das Rauchen begonnen hatten, als entscheidend fr die Zahl nachgewiesener DNA-Addukte. So fanden sich bei Patienten, die schon mit sieben bis 15 Jahren begonnen hatten, regelmig Zigaretten zu rauchen, fast doppelt soviel DNA-Addukte wie bei solchen, die erst nach dem 17. Lebensjahr mit dem Rauchen angefangen hatten.
Andere Kriterien, wie etwa Geschlecht oder Krebsvorgeschichte hatten keine signifikante Bedeutung.
Die Wissenschaftler erklren ihre Ergebnisse damit, da das Rauchen die Lunge zu einem Zeitpunkt, in dem das Organ stark wchst und sich entwickelt, nachhaltige physiologische Vernderungen hervorrufen knnte, die das Entfernen vernderter Basen mglicherweise beeintrchtige. Eine andere Erklrung wre, da sich DNA-Vernderungen bei Jugendlichen auch bei einem funktionierenden Reparaturmechanismus anhufen. Zu beiden Hypothesen gibt es bislang noch keinerlei Untersuchungen am Menschen.
Das spte Bekenntnis zum Nichtrauchen zahlt sich aber trotzdem aus: In der Gruppe der 57 Raucher lag die Zahl der DNA-Addukte um den Faktor 2,3 hher als bei den ehemaligen Rauchern. In der Rauchergruppe korrelierte die Zahl der gerauchten Zigaretten mit der der DNA-Addukte. Der Zeitpunkt, zu dem die Raucherkarriere begann, war jedoch unbedeutsam. Erwartungsgem wurde bei den Patienten, die nie geraucht hatten, die niedrigste genetische Schdigung im Lungengewebe nachgewiesen.