Der Europische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) ist ein beratender Ausschuss der EU, in dem Arbeitgeber, Gewerkschaften und verschiedene Interessenverbnde aus allen Mitgliedstaaten vertreten sind. Er wurde durch den Vertrag von Rom in 1957 gegrndet. In politischen Gesprchen mit der Kommission, dem Rat und dem Europischen Parlament legt der EWSA ihren Standpunkt dar und vertritt ihre Interessen.
Dadurch schlgt der EWSA eine Brcke zwischen der Union und ihren Brgern und frdert so eine mitwirkungsfreudigere, integrationswilligere und somit demokratischere Gesellschaft in Europa.
Der Ausschuss bildet einen untrennbaren Teil des Entscheidungsprozesses in der EU: bevor Beschlsse ber die Wirtschafts- und Sozialpolitik gefasst werden, muss seine Stellungnahme eingeholt werden. Auerdem kann er aus eigenem Antrieb zu anderen Themen Stellung beziehen, die ihm wichtig erscheinen.
Der EWSA setzt sich aus 317 Mitgliedern zusammen, die sich auf die Mitgliedstaaten der EU ungefhr nach der Gre der Bevlkerung verteilen.
Anzahl der Mitglieder Staaten
24 Deutschland, Frankreich, Italien, Vereinigtes Knigreich
21 Polen, Spanien
12 Belgien, Griechenland, Niederlande, sterreich, Portugal, Schweden, Tschechien, Ungarn
9 Dnemark, Finnland, Irland, Litauen, Slowakei
7 Estland, Lettland, Slowenien
6 Luxemburg, Zypern
5 Malta
Wenn Bulgarien und Rumnien im Jahr 2007 der EU beitreten, wird sich die Zahl der Mitglieder im EWSA auf 344 erhhen (Bulgarien: 12 Mitglieder und Rumnien: 15 Mitglieder).
Die Mitglieder werden zwar von den EU-Regierungen vorgeschlagen, sind in ihrer Arbeit aber politisch vllig unabhngig. Ihre Amtsperiode dauert vier Jahre, wobei eine Wiederernennung zulssig ist.
Der Ausschuss umfasst eine Vollversammlung, deren Beratungen von sechs Unterausschssen - den so genannten "Fachgruppen" - vorbereitet werden, die jeweils fr einen bestimmten Politikbereich zustndig sind.
Die sechs Fachgruppen
♦ Binnenmarkt, Produktion und Verbrauch – INT
♦ Verkehr, Energie, Infrastrukturen, Informationsgesellschaft – TEN
♦ Landwirtschaft, lndliche Entwicklung, Umweltschutz – NAT
♦ Wirtschafts- und Whrungsunion, wirtschaftlicher und sozialer Zusammenhalt – ECO
♦ Beschftigung, Sozialfragen, Unionsbrgerschaft – SOC
♦ Auenbeziehungen – REX
♦ Binnenmarktbeobachtungsstelle – BBS
♦ Kommission fr den industriellen Wandel – BKIW
Aus seiner Mitte whlt der Auschuss einen Prsidenten und zwei Vizeprsidenten auf zwei Jahre.
Aufgaben
Der Europische Wirtschafts- und Sozialausschuss hat drei Hauptaufgaben:
• Er bert den Rat, die Kommission und das Europische Parlament entweder auf deren Ersuchen oder auf eigene Initiative.
• Er ermutigt die Brgergesellschaft zu einer strkeren Beteiligung an der politischen Entscheidungsfindung in der EU.
• Er trifft keine verbindliche Entscheidungen – er vertritt die Interessen der Gruppen.
Die Mitglieder des EWSA
Die Mitglieder des Ausschusses, die vorwiegend ihrer beruflichen Beschftigung in ihren Heimatlndern nachgehen, bilden drei Gruppen, die die Arbeitgeber, Arbeitnehmer und verschiedene andere wirtschaftliche und soziale Interessen vertreten.
Die Gruppe der Arbeitgeber umfasst Mitglieder aus dem privaten und staatlichen Industriesektor, aus kleinen und mittleren Unternehmen, den Handelskammern, dem Gro- und Einzelhandel, den Banken und Versicherungen, dem Transportsektor und der Landwirtschaft. Also=ffentlicher und privater Industrie-, Handels- und Finanzsektor usw. (Grounternehmen)
Die Gruppe der Arbeitnehmer vertritt alle Arten von Beschftigten - von Arbeitern bis zu Fhrungskrften. Ihre Mitglieder stammen aus den nationalen Gewerkschaftsorganisationen.
=einzelstaatliche Gewerkschaftsverbnde
Die dritte Gruppe umfasst ein breites Spektrum von Interessen: nichtstaatliche Einrichtungen, Landwirte, Kleinbetriebe, Handwerker, freie Berufe, Genossenschaften und nicht auf Gewinn gerichtete Vereinigungen, Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen, Wissenschaftler und Pdagogen sowie Familien-, Frauen- und Behindertenverbnde etc.=
Landwirte, Verbraucher, Sozialwirtschaft, Handwerk und KMU, regierungsunabhngige Organisationen im Sozial- und Umweltbereich, freie Berufe usw.